Bei einer AD(H)S (Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts-) Syndrom) oder Aufmerksamkeitsschwäche fällt es den Betroffenen schwer, sich selbst zu regulieren. Die Kinder können ihr Lern- und Leistungsverhalten, die Konzentration, Motivation und ihre Emotionen wenig selbst steuern. Es entwickeln sich Symptome wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität.
Nach dem internationalen Klassifikationsschema ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine AD(H)S Diagnose möglich, wenn Unaufmerksamkeit, Überaktivität und Unruhe in ausgeprägtem Ausmaß bereits im frühen Kindesalter aufgetreten, andauernd und situationsübergreifend vorhanden sind. Als zusätzliches Kriterium gilt eine Beeinträchtigung der schulischen, sozialen oder beruflichen Funktionsfähigkeit oder ein erkennbares Leiden unter der Symptomatik. (Mögliche Diagnoseschlüssel: ICD-10 F90.0, F90.1, F90.8, F90.9)
Häufige Folgen bei einer AD(H)S
Die mangelnde Organisation, Strukturierung und Planung des Lernstoffs und der Hausaufgaben, sowie die fehlende Konzentration führen oft zu Lern- und Leistungsschwierigkeiten oder auch Verhaltensauffälligkeiten. Die der Begabung entsprechende schulische Leistung kann nicht abgerufen werden. Dadurch kann zusätzlich ein enormer Leistungsdruck entstehen. Durch Impulsivität, unüberlegtes, vorschnelles Handeln und Nicht-Einhalten-Können von Terminen oder Pflichtaufgaben wird den Kindern von ihrer Umwelt meist ein ungünstiges Sozialverhalten unterstellt. Dies kann zur Belastung des alltäglichen Familienlebens und zu psychischen Belastungen des Kindes mit folgenden Symptomen führen:
· Angst vor bestimmten Schulfächern oder allgemeine Schulangst
· Hausaufgaben werden zum Stressfaktor
· Leistungsversagen
· Verhaltensauffälligkeiten
· Psychosomatische Beschwerden (Kopf- und Bauchschmerzen, Übelkeit…)
· Sozialer Rückzug